67 – Resilienz in der Kita. Ein Interview mit Leandra Vogt

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Lea Wedewardt
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Leandra Vogt

Lea Wedewardt ist im Gespräch mit Leandra Vogt zum Thema Resilienz in der Kita.

Resilienz – ein kleines Wort mit so viel Tragweite. Ich freue mich sehr, dass Leandra Vogt als Kindheitspädagogin und Resilienztrainerin bei mir im Podcast zu Gast war, um mit mir über das Thema „Resilienz in der Kita“ zu sprechen. Sie erklärt den Begriff Resilienz, gibt Einblicke in die Resilienzforschung, erklärt, was Menschen vulnerabel, also verletzlich machen kann und erläutert ausführlich die sieben Säulen der Resilienz:

  • Akzeptanz/ Annahme
  • Optimismus/ Zuversicht
  • Selbstwirksamkeitsüberzeugung
  • Verantwortung übernehmen
  • Lösungsorientierung
  • Beziehungen gestalten
  • Zukunft gestalten

Leandra bezieht diese Resilienzfaktoren auf die Kita: Auf die Kinder aber auch auf die Fachkräfte. Wir gehen also auch auf die Frage ein, wie Fachkräfte ihre Resilienz stärken , um so ein starkes Vorbild für Kinder sein zu können.

Viel Freude beim Anhören!

Die Folge wird präsentiert von der Kita Info-App: https://www.kita-info-app.de/

Literaturempfehlungen zum Thema:

Kontakt zu Leandra: Website: www.reifam.org
Instagram: @leandravogt
Facebook: www.facebook.com/leandravogt

Kontakt zu mir: www.beduerfnisorientierte-kinderbetreuung.de bo.kinderbetreuung@gmail.com Instagram: @derkitapodcast Facebookgruppe „Bedürfnisorientierte Kinderbetreuung

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56 – Bedürfnisorientiertes Essen in der Kita mit Monika und Katrin vom KT Institut Teil 2

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Lea Wedewardt
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Monika Thiel und Katrin Krüger

Es gibt wohl kaum ein Thema, das so heiß diskutiert wird wie das Thema Essen. Als Expertinnen habe ich mir die zwei wundervollen Frauen Katrin Krüger und Monika Thiel vom Krüger-Thiel Institut eingeladen. Sie haben ein Karten-Set entwickelt, in dem es um die “Freude am Essen” im Kindergarten geht. Darin werden Stolpersteine und Edelsteine, gute Geister und Gespenster benannt, die Fachkräfte als Grundlage nutzen können, um das Thema Essen zu reflektieren.

Weil wir uns so viel zu erzählen hatten und in die Tiefe gegangen sind, haben wir die Aufnahme in zwei Teile geteilt.

In diesem zweiten Teil gehen wir den Fragen nach: Wie viel Belehrungen und Korrekturen an den Esstisch gehören? Welche Essens Gespenster Erwachsene zum Teil mit sich tragen und unreflektiert weitergeben? Welchen Einfluss eigene Glaubenssätze haben und wie sie im Team besprochen werden können. Wie schaffe ich es, die Bedürfnisse der Kinder und auch die eigenen als Fachkraft in der Essenssituation im Blick zu behalten? Welche Ausstattung mit Besteck und Geschirr macht Sinn? Wir sprechen über den Probierhappen (-Löffel) und wie es möglich ist, Individualität und Gemeinschaft zu leben?

Viel Spaß beim Anhören!

Kontakt zum KT Institut: kt-institut.de . Dort könnt ihr auch das Essens-Set “Freude am Essen” erwerben.

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55 – Bedürfnisorientiert Essen. Ein Interview mit Monika und Katrin vom Krüger Thiel Institut. Teil 1

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Lea Wedewardt
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Monika Thiel und Katrin Krüger

Es gibt wohl kaum ein Thema, das so heiß diskutiert wird wie das Thema Essen. Als Expertinnen habe ich mir die zwei wundervollen Frauen Katrin Krüger und Monika Thiel vom Krüger-Thiel Institut eingeladen. Sie haben ein Karten-Set entwickelt, in dem es um die „Freude am Essen“ im Kindergarten geht. Darin werden Stolpersteine und Edelsteine, gute Geister und Gespenster benannt, die Fachkräfte als Grundlage nutzen können, um das Thema Essen zu reflektieren.

Weil wir uns so viel zu erzählen hatten und so sehr in die Tiefe gegangen sind, haben wir die Aufnahme in zwei Teile geteilt.

Im ersten Teil gehen wir den Fragen nach: Was bedeutet eigentlich bedürfnisorientiertes Essen? Welche Regeln sollten am Esstisch gelten und von welchen sollten wir uns verabschieden? Können Kinder selbständig entscheiden, welches Essen ihnen gut tut, wie viel und ab wann sie satt sind? Welche Geister tragen Erwachsene manchmal in sich und geben diese unreflektiert weiter? Und welche Relevanz hat das Modell des Erwachsenen?

Kontakt zum KT Institut: kt-institut.de . Dort könnt ihr auch das Essens-Set „Freude am Essen“ erwerben.

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50 – Konflikte unter Kindern bedürfnisorientiert begleiten. Ein Interview mit Sabrina Dittmann Teil 2

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Lea Wedewardt
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Sabrina Dittmann

Was tun, wenn Kinder streiten? Im pädagogischen Alltag gehören Konflikte unter Kindern zu einer der herausfordernsten Momente. Kaum eine Situation taucht so häufig auf, wie ein Streit unter Kindern, kaum eine Situation kann Fachkräfte so viel Kraft kosten und kaum eine Situation hält so viele Lernmomente bereit wie Streit unter Kindern. Die Psychologin Sabrina Dittmann ist Expertin auf diesem Gebiet und beantwortet mir meine und die Fragen der Hörerinnen und Hörer.

Dieser Podcast wurde aufgrund seines Umfangs in zwei Teile geteilt. Falls du hier das erste Mal einschaltest, höre dir zuerst die Folge davor an. In diesem 2. Teil setzen wir die Grundlagen aus der ersten Folge voraus. Wir gehen wieder sehr detailliert auf ein Praxisbeispiel ein. Diesmal überlegen wir jedoch, wie Fachkräfte handeln können, wenn Kinder Unterstützung bei der Lösung ihres Konflikts benötigen, man selbst den Konflikt jedoch nicht beobachtet hat.

Wir sprechen außerdem über Entwicklungsaufgaben und daraus entstehende Konflikte, Motive von Kindern für ihre Konflikte, eigene Ängste als Fachkraft, die eigene Konfliktbiografie, eigene Glaubenssätze, über’s Entschuldigen und vieles mehr.

Kontakte zu Sabrina: Facebook Gruppe: Streiten lernen und ihr Xing Profil

mit Musik von Jan Rase: http://jan-rase.de/

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47 – Gewaltfreie Kommunikation in der Kita – ein Interview mit Kathy Weber

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Lea Wedewardt
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Kathy Weber

Ein sehr lockeres, lebendiges und amüsantes Gespräch mit Kathy Weber über Gefühle, Bedürfnisse, Führung und Verantwortung, schützende Gewalt, Handeln statt Reden, Exitstrategien, Mythen über die Gewaltfreie Kommunikation und vieles mehr.

In dieser Podcastfolge wird Gewaltfreie Kommunikation praxisnah, erlebbar und alltagstauglich veranschaulicht. Kathy verwickelt mich unerwarteter Weise in ein Rollenspiel und wir zeigen anhand zweier konkreter Beispiele, wie Gewaltfreie Kommunikation in der Kita angewendet werden kann:

1. Beispiel: Kind will drinnen bleiben und nicht mit in den Garten. Die Fachkraft will, dass es mit raus kommt und sich anzieht.

2. Beispiel: Eine Kollegin beäugt mich kritisch in meiner bedürfnisorientierten Pädagogik und wendet selbst Gewalt an. Wie kann ich mit ihr ins Gespräch kommen?

Kontakt zu Kathy Weber: https://kw-herzenssache.de/ , Ihr Podcast: „Das ABC der Gewaltfreien Kommunikation“

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5 Alternativen für eine Auszeit als Strafe

Bekannte und manchmal noch angewandte Formen der Auszeit sind beispielsweise das “time out”, der  Auszeitstuhl, die Auszeit in der Garderobe oder die Auszeit vor der Tür. Diese Erziehungsmethoden sind eine Form der Bestrafung, für die kindliche Psyche ungesund und für die kindliche Entwicklung schädigend. Begründungen dafür beschreibe ich in meinem Artikel: „die Auszeit in der Garderobe ist Kindeswohlgefährdung!“. Um eine Auszeit als Bestrafung zu vermeiden können nun folgende Alternativen in der Praxis angewandt werden:

  1. Klares Signal und Schutz

Bei körperlichen oder psychischen Übergriffen sollte ein klares Signal gesendet („Stopp!“) und schützend eingegriffen werden (Kind und sich selbst schützen). Dabei eine wertschätzende, wertfreie, zugewandte Haltung einnehmen. Nicht aus dem Kontakt gehen.

  1. Gefühle und Bedürfnisse sehen

Die Gefühle des/der Kinde/r verbalisieren („du scheinst dich sehr zu ärgern“) und die Bedürfnisse hinter dem Verhalten entschlüsseln („kann es sein, dass du das Auto haben wolltest?“). Bei der Erfüllung der Bedürfnisse unterstützung anbieten („wollen wir mal gemeinsam fragen, ob du das Auto haben darfst?!“).

  1. Hilfe holen

Den eigenen Notstand wahrnehmen und erkennen. Eine andere Fachkraft fragen, ob sie helfen kann/ übernehmen kann? Achtsam das innere Stresslevel wahrnehmen (an innerem Ampelssystem ablesen: „bin ich auf gelb oder schon auf rot?!“, einführen von Codewörtern: wenn ich „Tannenbaum“ sage, brauche ich unbedingt deine Hilfe!“

  1. Selbstfürsorge

In Situationen, in denen Strafen verhängt werden wollen, sind Erwachsene selbst voller Wut. Diese Wut macht auf ein eigenes unerfülltes Bedürfnis aufmerksam. Dann sollten die Erwachsenen sich um sich selbst kümmern, tief durchatmen und sich wertfrei fragen: Wie geht es mir? Was fühle ich? Was denke ich? Was brauche ich? Ich darf mir selbst eine Auszeit gönnen und mir erlauben eine Pause zu machen.

  1. Eigene Triggerpunkte reflektieren

Die Vehaltensweisen der Kinder sind nicht die Ursache für die heftige Reaktion des Erwachsenen, nur der Auslöser. Deshalb sollten Erwachsene sich im Nachhinein reflektieren: “welche Situationen bringen mich an meine Grenzen und warum, welche Situationen triggern mich? Sind es immer wieder die gleichen Situationen? Und womit hat das zu tun, dass an der Stelle so ein innerer Knopf gedrückt wird? Mit eigenen konflikthaften Themen, Erfahrungen in der eigenen Biografie?”


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40 – Bedürfnisorientierte Kinderbetreuung. Was ist das genau? Ein Gespräch mit Kathrin Hohmann.

Der Kita Podcast
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Lea Wedewardt

Was ist die bedürfnisorientierte Kinderbetreuung (BOK) eigentlich ganz genau? Worauf liegt der Fokus? Heißt Bedürfnisorientierung, dass alle Wünsche erfüllt werden? Welche Rolle spielen Gefühle? Auf welcher theoretischen Grundlage fußt die BOK? Wo beginnt die BOK und wo hört sie auf? Welche Haltung und welche Rolle nimmt die pädagogische Fachkraft im bedürfnisorientierten Modell genau ein? Diese und weitere Fragen stellen sich Kathrin Hohmann von Kindheiterleben und ich in einem Brainstorming Gespräch. Viel Spaß beim Hören!

Kontakt zu Kathrin Hohmann: www.kindheiterleben.de, https://www.facebook.com/mitkindernheiterleben

Meine Webseite: www.beduerfnisorientierte-kinderbetreuung.de

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37 – Intrinsische Motivation (Lernen Teil 2)

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Lea Wedewardt

In der Reihe “Bedürfnisorientiertes Lernen” möchte ich euch wie immer wissenschaftlich fundiert und anhand von Praxisbeispielen erläutern, wie lernen bei Kindern funktioniert, was lernen verhindert, was es mit der intrinsischen Motivation auf sich hat, was ein Flowerleben ist, welche Auswirkungen Belohnung und Bestrafung auf unser Lernen hat und wie wir Kinder in ihrem Lernen unterstützen können. Dabei gehe ich immer der Frage nach, was bedürfnisorientiertes Lernen bedeutet und wie wir es in der Praxis umsetzen können.

Heute spreche ich über die intrinsische und die extrinsische Lernmotivation, ihre Ursprünge, wissenschaftliche Studien dazu und welche Art der Motivation für das Lernen am effektivsten ist.

Die Podcastreihe über das bedürfnisorietierte Lernen umfasst insgesamt vier Teile.

  1. Teil: wie Kinder lernen
  2. Teil: die intrinsische Motivation
  3. Teil: das Flowerleben
  4. Teil: Das freie Spiel als bedürfnisorientiertes Lernen

Mein Blog: www.beduerfnisorientierte-kinderbetreuung.de

Höre zur Ergänzung gerne auch die Podcastfolge zur Angebotspädagogik

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35 – Achtsamkeit und Selbstfürsorge in der Kinderbetreuung. Im Gespräch mit Dr. Boris Bornemann

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Boris Bornemann

In dieser Folge stelle ich dem Psychologen, Neurowissenschaftler und Achtsamkeitstrainer Dr. Boris Bornemann Fragen zum Thema Achtsamkeit und Selbstfürsorge. Boris ist kein Pädagoge. Somit befrage ich ihn in diesem Gespräch stellvertretend für euch als pädagogische Fachkraft, um wichtige Erkenntnisse für die Kinderbetreuung gewinnen zu können.

Wir sprechen darüber, was Achtsamkeit ist und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse es dazu gibt. Boris spricht über Gefühle und erklärt, welcher Konflikt im Gehirn entsteht, wenn wir einem Kind beispielsweise ein Gefühl ausreden. Er spricht über Stress und das Stresshormon Cortisol, für was es notwendig ist und welche Auswirkung eine dauerhafte Cortisol Überproduktion auf unseren Organismus hat. Ich frage Boris, was wir selbst als pädagogische Fachkräfte tun können, um gut für uns selbst zu sorgen, uns Pausen zu nehmen und Stress zu reduzieren.

Kontakt zu Boris Bornemann: https://www.borisbornemann.de/, https://www.balloonapp.de/

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Was ist Bedürfnisorientierte Kinderbetreuung? Der Versuch, ein komplexes Thema so kurz wie möglich zu erfassen

In der Bedürfnisorientierten Kinderbetreuung stehen die Bedürfnisse aller Beteiligten in der Kinderbetreuung im Zentrum der Aufmerksamkeit. Das heißt jeder Einzelne steht mit seiner Individualität, mit seinen Bedürfnissen, seinen Gefühlen und seinen individuellen Grenzen im Mittelpunkt. Bedürfnisorientierte Kinderbetreuung nimmt insbesondere die Bedürfnisse der Kinder, der Fachkräfte aber auch der Eltern als Ausgangspunkt der Interaktionen und der Gestaltung der Kinderbetreuung. Jedes Bedürfnis und jedes Gefühl hat seine Berechtigung und seinen Platz, wird gesehen und gewertschätzt. 

Das bedeutet nicht automatisch, dass jedes Bedürfnis ungefiltert ausagiert werden bzw. sofort seine Befriedigung findet kann, das wäre – insbesondere unter den aktuellen Rahmenbedingungen – nicht möglich. Es geht viel mehr darum, sein Feingefühl zu schulen und sich als Fachkraft dafür zu sensibilisieren, das Bedürfnis, die Absicht, das Gefühl oder die Grenze des Kindes, der Eltern oder auch die von uns selbst wahrzunehmen und zu formulieren. 

Der erste Schritt ist also zunächst die Wahrnehmung der Bedürfnisse. Der Fokus liegt darauf, eine Situation hinsichtlich der Bedürfnisse der unterschiedlichen (kleinen und großen) Menschen achtsam wahrzunehmen und zu benennen. Häufig ist es so, dass allein das Formulieren (Spiegeln) und damit das Verständnis für ein Bedürfnis ausreicht, um eine Beruhigung, Befriedigung und Regulierung der Situation zu ermöglichen. Was fühlst du gerade? Was willst du gerade? Was ist deine Idee? Was denkst du gerade? Was ist dein Fokus? Ziel ist es dabei, die Gefühls- und Bedürfnislage der Kinder und der Fachkräfte für sich selbst offenzulegen, bewusst zu machen. 

Erst im zweiten Schritt geht es um die Frage, wie können die einzelnen Bedürfnisse erfüllt werden? Stellen wir uns mal das Beispiel einer Kindergartengruppe vor. Jeder hat ein anderes Bedürfnis zu einem bestimmten Moment. Jeder hat andere Gefühle, jeder möchte etwas anderes tun. Es ist somit notwendig, die verschiedenen Bedürfnisse gegeneinander abzuwägen weil sonst die Gruppe nicht handlungsfähig wäre. Es beginnt ein Aushandlungsprozess zwischen den Bedürfnissen. 

Der größte Kritikpunkt an der Bedürfnisorientierung besteht darin, dass es nicht möglich sei, alle Bedürfnisse aller Kinder jederzeit erfüllen zu können. Es besteht auch die Angst, dass Kinder dann nicht lernen, ihre Bedürfnisse aufzuschieben, wenig Frust aushalten können. Durch Das Aufeinandertreffen der verschiedenen Bedürfnisse in der Gruppe kommt es jedoch automatisch zu einem Aushandlungsprozess, in dem die Beteiligten sich in andere hineinversetzen müssen, in dem sie lernen Empathie zu entwickeln und Kompromisse einzugehen. Die Kinder lernen so ganz automatisch, dass andere Menschen andere Bedürfnisse haben und es wichtig ist diese zu respektieren. Dadurch lernen sie ihre eigenen Bedürfnisse in gewissen Momenten zurückzustellen, Impulse aufzuschieben und Frust auszuhalten. Auf diese Weise fühlen sie sich selbst gesehen und gleichzeitig entsteht ein Gruppengefühl, das auf Empathie beruht und nicht darauf, dass der Erwachsene die Gruppe erzwingt: “das macht man nicht”, “das ist unhöflich!”.

Bedürfnisse verstehen, Gefühle benennen, Grenzen achtsam wahrnehmen, Aushandlungen, Gegenüberstellungen von Bedürfnissen, Lösungen finden, all das sind Kompetenzen, die wir Menschen für ein gesundes, glückliches Leben benötigen. Das heißt, es ist nicht möglich, alle Bedürfnisse zu jedem Zeitpunkt zu erfüllen aber es gibt ein Platz für jedes Bedürfnis, und das Gefühl dahinter und wenn es nur dadurch ist, dass das Bedürfnis ausgesprochen wird.

Zum Weiterhören:

Podcastepisode: Bedürfniswahrnehmung vor Bedürfniserfüllung

Podcastepisode: Der Regenbogenfisch und die drei Säulen der Kinderbetreuung

Zum Weiterlesen:

Artikel: Das Kind in seinen Bedürfnissen wahrzunehmen ist oft noch wichtiger als die Erfüllung selbst

Artikel: Die Bedürfnisse des Menschen – eine Übersicht

Artikel: Bedürfnisorientiert heißt… Bedürfnisorientiert heißt nicht…


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