68 – Brauchen Kinder Grenzen?

avatar
Lea Wedewardt

Ob Kinder Grenzen brauchen, darüber wird viel diskutiert. Von „Ja selbstverständlich brauchen sie Grenzen“ bis hin zu „Grenzen sind nicht notwendig“ ist alles dabei.

In dieser Podcastfolge möchte ich das Thema „Grenzen“ etwas genauer betrachten und differenziert beleuchten. Denn eins ist heute sicher, weder eine autoritäre noch eine laissez faire Erziehung sind gesund für Kinder. Aber wie kann es denn dann gehen? Viele sind sich dabei unsicher. Wie wir uns bedürfnisorientiert abgrenzen und die Grenzen aller geachtet werden können, wie wir herausfinden, warum wir etwas nicht wollen und auch in Bezug auf Abgrenzung mit uns in Verbindung stehen können, davon handelt diese Folge.

Viel Freude beim Anhören!

  • Kontakt zu mir: bo.kinderbetreuung@gmail.com oder kontakt@bo-akademie.de
  • https://www.beduerfnisorientierte-kinderbetreuung.de/
  • Instagram: @derkitapodcast
  • Facebookgruppe: https://www.facebook.com/groups/803032766817595
  • Facebook-Seite: https://www.facebook.com/groups/467878889943558/user/100063797580766

33 – Wörter, die wir vermeiden dürfen Teil 3. Achtsamer Umgang mit Sprache

Der Kita Podcast
avatar
Lea Wedewardt

Und auch im dritten Teil der Podcastreihe „Achtsame Sprache“ greife ich wieder Wörter auf, die wir wahrnehmen, verändern und vermeiden dürfen. In dieser Folge gehe ich auf die Worte Gleich, Aber, Immer, ordentlich, Sollen/ Müssen, wenn..dann, vorsichtig und Iiiii ein. Ich gebe euch wieder Begründungen dafür, warum wir diese Worte überdenken und evtl. vermeiden sollten und welche Worte wir anstatt dessen wählen können.

Viel Spaß beim Hören

Artikel zum Weiterlesen: Nein sagen dürfen – wie Kinder lernen sich abzugrenzen.

Podcastfolge zum Weiterhören: Nein sagen dürfen – wie Kinder lernen sich abzugrenzen.

Dir hat die Podcastfolge gefallen und du möchtest mir deine Wertschätzung ausdrücken? So würde ich mich über eine Spende freuen. Ich erstelle die Podcastfolgen ehrenamtlich und bin dankbar für deine Unterstützung.

25 – Achtsamer Umgang mit den körperlichen Grenzen der Kinder in Krippe und Kita.

Der Kita Podcast
avatar
Lea Wedewardt

Es ist so schnell passiert: wir streicheln über den Kopf des einen Kindes, ziehen dem anderen eben mal schnell von hinten die Hose hoch, wischen dem nächsten Kind ohne Vorankündigung von hinten den Mund ab. Der Alltagsstress in einer Kindertageseinrichtung führt dazu, dass alles schnell und glimpflich ablaufen muss. Oft übersehen wir dabei, dass wir in der Hektik immer wieder über die körperlichen Grenzen der Kinder hinweggehen. Die Kinder zeigen Zeichen aber wir nehmen sie nicht wahr. In dieser Podcastfolge erkläre ich, wo die körperlichen Grenzen der Kinder verlaufen, wie wir sie wahrnehmen und respektieren können. Ich zähle verschiedene Situationen aus dem Kitaalltag auf, in denen wir besonders feinfühlig auf die körperlichen Grenzen der Kinder achten dürfen.

Dir hat die Podcastfolge gefallen und du möchtest mir deine Wertschätzung ausdrücken? So würde ich mich über eine Spende freuen. Ich erstelle die Podcastfolgen ehrenamtlich und bin dankbar für deine Unterstützung.

die Bedürfnisse des Menschen – eine Übersicht

Um in der Kinderbetreuung bedürfnisorientiert arbeiten zu können, kann es hilfreich sein, sich die wichtigsten Bedürfnisse eines jeden Menschen nochmal vor Augen zu führen.

Mit dem umfangreichen Themenkomplex Bedürfnisse des Menschen haben sich bereits mehrere Wissenschaftler auseinandergesetzt. Die bekanntesten sind: A. Maslow, T.B. Brazelton und M.B. Rosenberg. In Anlehnung an ihre Konzepte habe ich nachfolgend die wichtigsten Bedürfnisse des Menschen zusammengetragen.

Alle drei Fachleute sind sich darüber einig: wenn der Mensch sich einen oder mehrere Bedürfnisse über lange Zeit nicht erfüllen kann, wird er unglücklich oder krank. Bei bestimmten Bedürfnissen kann die nicht Erfüllung sogar zum Tod führen.

1. Physiologische Grundbedürfnisse: jeder Mensch hat das Bedürfnis nach Schlaf, Essen, Trinken, auf Toilette gehen, Gesundheit und Sexualität

2. Bedürfnis nach Beziehung: jeder Mensch braucht für sein Wohlbefinden beständige liebevolle Beziehungen. Bindung ist eines der grundlegendsten Bedürfnisse, die wir als Menschen haben. In unseren Beziehungen finden wir Schutz, Sicherheit und eine vertrauensvolle Person, die uns hilft, wenn es uns nicht gut geht. Wir können uns sicher sein, dass sie uns respektvoll behandelt, uns vertraut und uns unterstützt.

3. Bedürfnis nach Sicherheit: Jeder Mensch hat das Bedürfnis nach körperliche Unversehrtheit, Sicherheit und Schutz. Wir brauchen die Gewissheit in einer behaglichen Atmosphäre angstfrei sein zu dürfen

4. Bedürfnis nach Kontakt und Zugehörigkeit: wir Menschen sind „Herdentiere“. Wir suchen den Kontakt zu unserer sozialen Gruppe und wollen ein fester Bestandteil der Gruppe sein. Um uns wohl zu fühlen, brauchen wir ein Gefühl von Nähe, Liebe, Zusammensein und Gemeinschaft mit anderen. Freundschaften machen uns glücklich. Wenn wir mit Menschen zu tun haben, die ähnliche Interessen verfolgen, wir etwas mit ihnen teilen können, erfüllt das eines unserer wesentlichen Bedürfnisse.

5. Bedürfnis nach Erholung: nach Anstrengung, Stress oder vielen Eindrücken haben wir das Bedürfnis nach Ruhe und Erholung. Wir brauchen zwischendurch freie Zeit, die Möglichkeit etwas selbstbestimmt zu tun, sich körperlich und geistig „aufzutanken“ oder alleine zu sein. Menschen haben das Bedürfnis nach Urlaub und nach Ferien. Jeder Mensch nutzt andere Strategien, um sich zu entspannen.

6. Bedürfnis nach Grenzen und Strukturen: Menschen suchen nach Kontinuität. Sie nutzen Rituale, um ihr Leben zu strukturieren. Gleichbleibende Abläufe können uns Halt geben. Wir haben das Bedürfnis, die eigenen Möglichkeiten und Grenzen zu erfahren und zu verstehen.

7. Bedürfnis nach Autonomie: Wir Menschen wollen Erfahrungen machen, raus in die Welt, uns verwirklichen, unsere Potenziale entfalten, selbstbestimmt sein. Wir wollen uns ausdrücken und uns entwickeln. Dazu brauchen wir Möglichkeiten, Erfahrungen zu machen, die für uns und unsere Kompetenzen passend sind. Wir wollen Verantwortung übernehmen und so leben, wie wir möchten. Wir wollen uns selbst Ziele stecken, Träume entwickeln und uns selbst Werte wählen, die für uns passen. Wir brauchen das Recht auf Individualität, Freiräume für schöpferisches Arbeiten und Kreativität. Wir brauchen die Autonomie, um authentisch leben zu können.

8. Bedürfnis nach Anerkennung: Wir suchen danach, Anerkennung für unsere Leistung zu bekommen. Wir wollen wichtig sein, wertvoll sein, eine Geltung haben. Wir suchen nach Zustimmung und Resonanz. Anerkennung sollte nicht mit Belohnung verwechselt werden.

9. Bedürfnis nach Spiel: der Mensch hat das Bedürfnis nach Spiel, nach freiem, zweckfreiem Tun.

10. Bedürfnis nach Feiern und Spiritualität: wir Menschen wollen Freude erleben, lachen und die Schönheit des Lebens genießen. Wir haben das Bedürfnis über philosophische Fragen nachzudenken, die mit unserem Leben zu tun haben. Wir wollen beispielsweise darüber nachdenken, wie Leben entsteht oder was der Tod ist. Wir wollen uns mit den Themen Abschied Übergänge, Frieden und Glaube auseinandersetzen.

11. Bedürfnis nach Empathie: nach Rosenberg haben wir ein Bedürfnis nach Empathie. Das bedeutet, wir suchen nach einem Gegenüber, das uns versteht, sich in uns hineinfühlen kann, uns sieht und hört. Wir suchen danach, Verständnis und Wertschätzung von unserem Gegenüber für unsere Gefühle, für unser Handeln zu erhalten. Wir wünschen uns Respekt und Akzeptanz.

12. Bedürfnis nach Würde und Sinn: wir wollen uns in unserem Sein angenommen fühlen und uns selbst als wertvoll betrachten. Wir wollen in unserem Tun einen Sinn erkennen, einen Beitrag zum großen Ganzen leisten, etwas bewegen und unser Tun als bedeutend erleben. Der Mensch möchte gebraucht werden.

  • Brazelton, T. Berry, Greenspan, Stanley I. (2002): Die sieben Grundbedürfnisse von Kindern. was jedes Kind braucht, um gesund aufzuwachsen, gut zu lernen und glücklich zu sein. Weinheim [u.a.]: Beltz.
  • Maslow, A. (1943): A theory of human motivation. In: Psychological Review, 50(4), 370-396
  • Rosenberg, Marshall, B. (2016): Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens.


Dir hat der Artikel gefallen und du möchtest mir deine Wertschätzung ausdrücken? So würde ich mich über eine Spende freuen. Ich schreibe alle Artikel ehrenamtlich und bin dankbar für deine Unterstützung.